Der folgende Artikel ist Teil einer fortlaufenden Reihe in der wir bei verschiedenen Rollenspielen die Charaktererschaffung schritt für schritt durchgehen. Zum einen können sich so Spieler und Spielleiter die sich für das Spiel interessieren sich ein Bild von der Charaktererschaffung machen, etwas das bei der Entscheidung für oder wider dem Spiel helfen kann. Zum anderen erhält ein Spielleite...

Oha, die KW1 2013 ist schon fast wieder rum … Gesteht ihr mir da noch einen Jahreswechsel-Blogpost zu? Ich fass mich auch kurz, versprochen … Naja, mal sehen, vielleicht wird’s auch etwas mehr. Denn zumindest war das letzte Jahr recht vollgepackt mit erwähnenswerten Ereignissen. Wohingegen ich relativ Vorsätze-frei ins neue starte. Groß geplant ist da bislang nichts – jede...

Doch zunächst zur abschließenden Spielsitzung. Wir erinnern uns: Wie in Teil 1 und Teil 2 berichtet, haben sich unsere Helden in dem klassischen Fantasy-Szenario wacker geschlagen und zuletzt den Anschlag auf den Roten Turm vereitelt. Auch in Sachen FATE-Regelwerk war die Gruppe im Großen und Ganzen erfolgreich. Die zwei Neulinge haben sich sehr schnell einfinden können und gemeinsam mit den h...

Fate 3

Dieser Artikel basiert auf „Editorial 19 Februar 2012: Die Spielarten von FATE“ des exzellenten d6ideas.com. Ich habe lediglich nochmal eine sprachliche Glättung vorgenommen und an der einen oder anderen Stelle etwas (meist ein Komma) nachgetragen oder die Formulierungen wieder etwas stärker an das Original herangeführt. – Karsten

Das folgende ist eine Übersetzung des englischen Beitrags Fate and Its Branches vom Großmeister Fred Hicks höchstpersönlich, mit einigen Ergänzungen und Modernisierungen, die ich in [eckige Klammern] gesetzt habe. Vereinzelt habe ich auch Dinge herausgestrichen, die sich inzwischen erledigt hatten. – Shadom

FATE und seine Ableger

Es ist die Natur eines jeden freien Systems wie FATE, dass sich über die Jahre einige Ableger gesammelt haben. Ehrlich gesagt habe selbst ich es nicht geschafft, alle davon im Blick zu behalten. Zumindest das würde ich gerne ändern, wenn auch nur in Ansätzen, und sie hier auf der Seite zu katalogisieren.

Und dieser Post hier ist der Anfang in dem ich versuche frei von der Leber weg über alle FATE Varianten zu berichten, die ich kenne. Ich werde sicherlich mindestens eine vergessen und dafür entschuldige ich mich schon jetzt.

[…]

Core FATE / FATE 3 – Gemeint ist der eigentliche Hauptstamm, nämlich die Version(en), die direkt von Evil Hat vertrieben werden. Das soll nicht bedeuten, dass das Core FATE stehen bleibt – unser eigenes Verständnis und Darstellung von FATE verändert sich ständig. Es ist schlicht die Art von FATE, die wir auf dieser Seite [gemeint ist faterpg.com] präsentieren und die wir für unsere Produkte verwenden. Falls es also ein offizielles FATE überhaupt gibt, dann ist es dieses hier. Vertreter: Spirit of the Century, the Dresden Files RPG

VSCA FATE – Die Variante, die die VSCA Mannschaft benutzt hat, um Diaspora zu erschaffen. Diese Variante ist recht nahe an dem Core FATE dran, auch wenn es einige weitere Bausteine hinzufügt (vor allem verschiedene Arten von Minigames für die verschiedenen Arten von Konflikten) und einige weitere Konzepte (wie Aspektbereiche), die ich recht interessant finde. Gut möglich also, dass wir für zukünftige Editionen einige dieser Konzepte aufgreifen und ins Core FATE bringen werden. Selbst dann wird es jedoch noch genügend Unterschiede geben um es als eigenen Ableger rechtzufertigen. Vertreter: Diaspora

Cubicle 7 FATE– FATE von Cubicle 7 nahm seinen Anfang mit Starblazers Adventures, wo sie mehr oder minder das gesamte SRD von Spirit of the Century mit verarbeitet haben. Gleichzeitig haben sie aber auch einige Ideen in diese Version von FATE 3 eingearbeitet über die wir bei Evil Hat während der FATE 2 Ära geredet hatten. Das System für Organisationen und die Idee von Plot Stress sind hier zu nennen. Abgesehen davon haben sie den Fokus bei den Würfeln auf die W6-W6 Variante gelegt und zudem noch einige Fummeleien in die Stunt- und Kräfteregeln eingebaut, die zwar durchaus an vieles von Evil Hat erinnern, aber dabei trotzdem erkennbar etwas vollkommen eigenes sind. Auch hier ist es durchaus möglich, dass sich C7 FATE und Evil Hat FATE gegenseitig befruchten, auch wenn ich vermute, dass mit der Weiterentwicklung beider Versionen die Richtungen trotzdem noch weiter von einander auseinander gehen werden. Auf jeden Fall haben sie jeweils andere ästhetische Ansätze als Evil Hat, auch wenn das momentan noch etwas schwer festmachen lässt. [Ich denke mittlerweile sollte sich der typische Genre Baukasten Ansatz von Cubicle 7 herausgestellt haben. Während die anderen Ableger direkte Spiele produzieren scheinen die FATE Produkte von Cubicle 7 eher in die Richtung eines „FATE Toolkit for -Genre einsetzen-“ zu gehen.] Vertreter: Starblazer Adventures, Legends of Anglerre

Awesome FATEAwesome Adventures ist Willow Palaceks Ansatz aus FATE ein echtes Leichtgewicht zu machen, in dem es ganze Stücke aus FATE herausschneidet; selbst solche Elemente, die vielleicht sogar essentiell wichtig für den normalen Grundaufbau von FATE sind. Diese Version ist definitiv wirklich etwas vollkommen eigenes, aber für die Leute die FATE eher in der Komplexität zwischen Risus und PDQ haben wollen, vermutlich eine gute Alternative. Ich freue mich darüber, dass inzwischen der Produktionswert erheblich gestiegen ist – etwas, was anfangs zu Kritik führte. Vertreter: Awesome Adventures

Strands of FATE – Diese Version wurde von Void Star publishing entworfen. Wo Awesome Adventures versucht FATE so schlank wie möglich zu machen, geht Strands of FATE in die andere Richtung. Stattdessen erarbeitet es einen eher „generischen“ Ansatz der FATE eher in die Richtung traditionell gestimmter Rollenspiele bringt. Vielfach habe ich schon die Bezeichnung „FATE+GURPS“ gehört, die ehrlich gesagt einen guten ersten Eindruck über das Projekt liefert, aber eben auch sehr oberflächlich ist. Im Gegensatz zu manchen Stimmen da draußen wäre es auch vollkommen falsch zu behaupten, dass Strands of FATE „das“ Fate 3.0 GRW ist, das man einfach braucht. Das ist es nicht, wo mir auch der Verfasser zustimmt und klar stellt, dass diese Variante eben genau das ist: Eine eigenständige und unabhängige Variante, die die Konzepte von FATE eben genau für diejenigen aufbereitet, denen Spirit of the Century zu abgehoben ist. Vertreter: Strands of FATE

[Strange FATE – Strange FATE ist vor allem durch das Spiel Kerberos Club bekannt geworden. Strange Fate beinhaltet einige einzigartige Änderungen wie die Power Tiers, die Charaktere verschiedener Machtstufen vergleichbar macht ohne dabei in große Zahlen gehen zu müssen oder die Unique Skills, die ein Baukasten für eigene Fertigkeiten sind. Insgesamt ist Strange FATE eine gute Alternative für Runden, die ein Superhelden FATE brauchen, und direkt darauf zugeschnitte Regeln bevorzugen. Vertreter: Kerberos Club]

Von FATE inspiriert (also eigentlich gar nicht FATE)Houses of the Blooded, ICONS, Chronica Feudalis, [Death of Vele, 1w6] und ein paar andere Spiele wurden schon mehrfach als FATE Spiele bezeichnet. Zugegebener Maßen sind zumindest die ersten beiden ganz klar von FATE inspiriert und borgen sich einige Konzepte davon für ihr eigenes System. Das an sich ist super und die Ergebnisse sprechen ebenfalls für sich, aber das bedeutet nicht, dass es sich immer noch um FATE handelt, gerade wenn wir eben von FATE Varianten reden. Diese Spiele sind schlicht etwas eigenes. Eher ein entfernter Cousin den ein direkter Verwandter.

Das ist, was ich bisher gefunden habe, auch wenn ich bestimmt einige (gerade viele die direkt im Internet verfügbar sind) nicht aufgeführt habe.

[…][Und dann gibt es natürlich auch noch andere Fälle. Mischungen aus den Ablegern oben oder Vertreter eben dieser, die eigentlich keine sind, weil sie aus anderen Quellen kommen.

Die Kommentatoren des ursprünglichen Artikels von Fred Hicks haben dann noch einige Varianten zusammengetragen, die Fred wie folgt kommentiert:]

  • Free FATE – Bezeichnet eine knappe Zusammenfassung der Spirit of the Century und Starblazers Adventures Regeln in einer kompakten PDF von R. Grant Erswell.
  • FATE Basics – Ist eigentlich gar keine Variante sondern „nur“ ein Booklet von Michael Moceri (Layout: Brad Murray), das die Grundlagen von FATE erklärt. Auf jedenfall einen Blick wert!
  • Tom’s „Spirits“ – […][Tom Miskey hat auf der Basis von Spirit of the Century zwei eigene Varianten verfasst. Einmal Spirits of Steam and Sorcery und dann noch Spirits of Chrome and Cyberspace. Beide sind jedoch stark verändert was die Regeln angeht. Wichtige Punkte hier sind nicht menschliche Rassen, Waffen und Rüstung beeinflussen den Schaden und eben auch ein gesamtes Magie System. Gleichzeitig hat Tom aber auf der Basis von diesen Varianten an Legends of Anglerre mitgearbeitet und die Verwandschaft fällt auf. Insoweit sind die beiden „Spirits“ von Tom irgendwie ein Teil von der Cubicle 7 Familie.
  • Wheel of FATE – Ein Eigenbau von Rob Donoghue, der stark auf einen knappen Aufbau konzipiert ist aber dabei auch noch Elemente anderer Spiele einbezieht.
  • [Bulldogs! – Ist mehr oder minder das Core Fate auch wenn es nicht von Evil Hat stammt. Spirit of the Century 2.0 in Space sozusagen.
  • Agents of S.W.I.N.G.- Auch wenn nicht von Cubicle 7 so gehört es doch ebenfalls zu deren Familie, wenn auch nicht zur Design Philosophie
  • Malmsturm ist das erste deutsche FATE-Rollenspiel. Es basiert sehr stark auf Spirit of the Century, bringt aber z.B. einen ganz anderen Stressmechanismus und deutlich andere Stuntregeln mit an den Tisch.]

[Und dann gibt es noch Enkidis Fate-to-go, bei dem ich aber noch nicht so ganz weiß, wo sie hin will.]

Ergänzungen bitte in die Kommentare – hier oder bei d6ideas. Danke!

Der Beitrag Die Spielarten von FATE erschien zuerst auf FateRpg.de.

Auf dem Tanelorn-Treffen hatte ich bei der von „mieser Wicht“ geführten Malmsturm-Runde großen Spaß. Den Großteil der Zeit haben wir damit verbracht, eine Befestigungsanlage gegen unendliche Horden von Untoten zu halten. Es war ein epischer Fight, der ganz großartig von Orko in einem Gedicht (!) als Diary beschrieben wurde.

Im Anschluss haben wir darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile die von „mieser Wicht“ gewählte Abbildung der Schlacht hatte. Seitdem habe ich noch etwas mehr über dieses Szenario nachgedacht. Alles, was im Folgenden geschrieben steht, baut auf dem von „mieser Wicht“ genutzten Modell für Massenschlachten und dem Gespräch mit ihm und den anderen Teilnehmern der Runde auf, denen hiermit ganz herzlich gedankt sei. Ganz nebenbei erwähnt, es war eine epische Runde!

„Es mag der Tag kommen, an dem wir nüchtern nach Hause gehen müssen. Aber dieser Tag wird nicht heute sein!“
– Falke356

Zielsetzung

Die Charaktere sollen in einer Schlacht rocken können. Dabei müssen Sie taktische Entscheidungen treffen und sollen zusammenarbeiten. Die Schlacht soll zudem in einem engen Zeitfenster abgehandelt werden. Es soll möglichst spannend sein und evtl. sogar gefährlich für die individuellen PCs.

Reduktion auf eine Handlung pro Runde – mit Unterstützung

Die schrecklich Meute sie prallte gegen der Helden Schild
Und mit gewaltigem Schlag schlug man die Gegner zurück
Doch am Horizont kam neuer Schrecken entgegenrückt
Ein Untier wie vier Mann in totem Fell und Augen rot und wild
Ein Kampf entbrannte, das Schicksal der Welt zu retten gewillt
Die Helden schlussendlich Untier und Heer unter sich zerdrückt
– Orko

Das im Folgenden dargestellte Modell hat „mieser Wicht“ gewählt. An sich reduzierte er damit den Kampf auf eine vergleichende Probe, die ein PC nach Wahl der Spieler durchführte. Alle anderen PCs konnten vorher durch Manöver frei nutzbare Aspekte generieren.

Beispiel: Lendard macht einen Ausfall. Er würfelt auf Nahkampf und kann die Aspekte „Sichtschutz durch Qualm“, „Deckungsfeuer“ und „Brandpfeile“, die seine Mitspieler erzeugt haben, kostenlos nutzen.

Gegen ihn würfelt der abstrakt zu einem Charakter zusammengefasste Gegner, die Differenz wird als Stress verbucht. Der von der Spielergruppe erzeugte Stress senkt für alle 5 Punkte erzeugten Stress den Angriffwert des Gegners um 1. Damit wird die verringerte Zahl der Gegner abgebildet. Der Stress zu Lasten der Spieler schlug auf alle Spieler durch. Siegte also der Gegner mit einem Erfolg von vier, erhielt jeder PC vier Punkte körperlichen Stress. Eine Karte kommt nicht zum Einsatz, die eingesetzte Fertigkeit und die geschaffenen Manöver erzählen, was auf dem Schlachtfeld passiert. Das konkrete „wo?“ bleibt offen.

Vorzüge:

  • Definitiv episches Gefühl, auch durch die extrem hohen erzielten Werte der Würfe. Die Gegner griffen z.B. anfangs mit +12 an.
  • Schöne Szenen, die durch die gemeinsame Erzeugung der Aspekte und deren Ausnutzung geschaffen wurden

Nachteile:

  • Keine erkennbare zeitliche Grenze
  • Deutliche Bevorzugung von kampforientierten Charakteren – auch weil diese mehr körperlichen Stress vertragen haben
  • Reduktion des Konfliktes auf die physische Ebene
  • Gewisser Zwang zur Wiederholung – irgendwann wird es schwer, sich mit der Fertigkeit „Täuschung“ noch eine neue Anwendung auszudenken – mit Nahkampf hat man das Problem nicht, da die Anwendung immer gleich ist. Dennoch kann auch hier zu viel Wiederholung ermüdend wirken.
  • Kaum taktische Optionen: Was man genau tat, blieb ohne Auswirkungen. Faktisch kam es nur auf die Höhe des Wurfes an. Deshalb gab es eine starke Fokussierung auf die jeweils besten (also in der Pyramide am höchsten eingeordneten) Fertigkeiten. Dieses Problem verschärfte sich dann noch, als der Mindestwert für die Erzeugung eines Aspektes durch ein Manöver von drei auf fünf stieg. Insbesondere unser Magier, der Zaubern nur auf +2 hatte, konnte danach seine Magie faktisch nicht mehr einsetzen.

Einheiten des Feindes als Miniongruppen zusammenfassen

Anders als im Beispiel oben, wo ja der gesamte Gegner zu einem Charakter zusammen gefasst wurden, meine ich damit eine größere Anzahl (vielleicht fünf, oder Gruppengröße+2) von gegnerischen „Einheiten“ oder „Monstern“. Diese können einzeln angegriffen werden und wandern auch auf der Karte herum, um die Variabilität der taktischen Situation zu erhöhen. Dazu gehört dann auch eine in Zonen eingeteilte Karte.

Beispiel: Trolle mit Rambock

Aspekte: „Trolle sind stark“, „Trolle sind zäh“, „Trolle sind dumm“

Nahkampf +2, Steine Werfen+1, Ausdauer +2, Entschlossenheit +1, Rambock +3, Beleidigen+1

Körperlich: OOOOO OO
Mental: OOOOO O

Die Trolle versuchen, das Tor zu erreichen und zu durchbrechen. Sie beginnen mit einem Fatepunkt und können vier Konsequenzen nehmen, bevor sie fliehen.

Vorzüge:

  • Stärkeres taktisches Vorgehen (räumliche Dimension)
  • Individuelle Stärken der Einheiten („Wir dürfen nicht zulassen, dass die Trolle das Tor erreichen! Das hält es nicht aus!“ „Die Bogenschützen sind schlecht im Nahkampf“). Sie könnten z.B. über Distanzangriffe, Magie, Belagerungsmaschinen, etc. verfügen.

Nachteile:

  • Zwang zur Zusammenarbeit sinkt
  • Immer noch keine zeitliche Begrenzung

Unklar bleibt, ob Charaktere, deren beste Fertigkeiten nicht kampforientiert sind, in diesem Setup glänzen können.

Zeittrack

„Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen“
— Wellington

Der Zeittrack ist eine Modifikation für die anderen Szenarien, keine eigene Lösung. Ich stelle mir vor, dass die Schlacht eine zeitliche Komponente bekommt (haltet das Tor, bis Verstärkung kommt).

Technisch könnte man einen Zeittrack haben, der z.B. 5 Kästchen umfasst. Bis dahin muss etwas entweder geschehen oder verhindert worden sein. Jede Runde wird ein Kästchen abgestrichen. Evtl. kann eine besondere Leistung – vielleicht ein besonderer Erfolg – ein zusätzliches Kästchen erzeugen.

Vorzüge:

  • Ende ist erkennbar
  • Keine Würfelorgie
  • Spannung durch Zeitkomponente

Nachteile:

  • Zusätzliche, in-game zu rechtfertigende Meta-Komponente (das empfinde ich persönlich nicht als Nachteil, aber natürlich könnte man das)
  • „Schaffbarkeit“ der Herausforderung für SL schwieriger zu kalkulieren.

Im Ergebnis kann man diese Lösung z.B. mit der von „mieser Wicht“ gewählten Methode kombinieren. Damit erhält die Schlacht ein natürliches Ende nach einer festen Anzahl von Runden und gleichzeitig ein weiteres Spannungsmoment. Als problematisch empfinde ich lediglich, dass es schwer vorherzusagen ist, wie groß die Chance der Gruppe ist, innerhalb des Zeitlimits den entsprechenden Erfolg zu erzielen.

Verteidigungsanlagen als Charakter

Im von „mieser Wicht“ erdachten Szenario gab es einen Palisadenwall und ungesicherte Öffnungen, in denen sich die Soldaten ohne Schutzwall verteidigen mussten. Denkbar wäre es aber jedenfalls auch, Verteidigungsanlagen Werte zu geben, z.B. so:

Palisadenwall mit Wachsoldaten

Aspekte: „geschützt“, „überlegene Position“, „knappe Munition“

Verteidigen +2, Ausfall+1, Bogenschützen +2, Entschlossenheit +1, Ausdauer +3, Einschüchtern+1

Körperlich: OOOOO OOO
Mental: OOOOO O

Ein Palisadenwall hat anfangs einen Fatepunkt und kann zwei Konsequenzen nehmen, bevor er fällt.

Vorzüge:

  • Klare Werte, eindeutig eintretende Siegbedingungen

Nachteile:

  • Vielleicht besser als „Gegner“ geeignet, könnten aber auch auf der Seite der Verteidiger kämpfen.

Heldengruppe als Gesamtcharakter

Eine Idee, die ich aus Diaspora entnommen habe: Alle PCs in einen Gesamtcharakter zusammenfassen und aus den besten Werten der einzelnen Charakteren eine eigene Pyramide bauen. Damit werden Gegner und Heldengruppe auf jeweils eine Handlung pro Runde reduziert und die Werte müssen nicht nach oben skaliert werden – ein Angriff von +5 bleibt „großartig“, statt mit Werten wie +12 hantieren zu müssen, wie es „mieser Wicht“ tat. Dieser Ansatz kann mit den anderen Ideen oben kombiniert werden, insbesondere mit den Verteidigungsanlagen als Charakter, Zeittrack und Miniongruppen.

In jeder Runde wird auf der „Erzählebene“ viel gemacht, jeder Charakter handelt. Mechanisch wirkt sich aber nur die eine Handlung des Gesamtcharakters aus.

Vorzüge:

  • Wenige Handlungen pro Runde
  • perfekter „Sitz“ des Systems
  • Erfahrungen von SL und Spielern im regulären Kampf können 1:1 übernommen werden

Nachteile:

  • Wenig Raum für Manöver
  • Sehr erzähl-lastig, kaum Unterstützung durchs System (Aspekte werden wohl selten als Aktion erzeugt)
  • große Nähe zum regulären Kampf, wodurch das Besondere der Schlacht verloren gehen könnte (also eigentlich mechanisch langweiliger als der reguläre Kampf).

Auch hier kann wieder mit den anderen Methoden kombiniert werden.

Abstraktion nach Art des Social Combats von Diaspora

Den sozialen Kampf aus Diaspora habe ich bereits ins Deutsche übersetzt.

Eine Karte könnte so aussehen:

Schlacht als Sozialer Kampf

Anklicken zum Vergrößern

Vorzüge:

  • automatische Dramaturgie
  • gute Unterstützung eines erzählspielerischen Ansatzes

Nachteile:

  • hoher Abstraktionsgrad

Platoon Combat nach Diaspora

Die Regeln für den Platoon Combat sind noch auf Englisch.

Vorzüge:

  • sehr brettspielig
  • Einbindung der PCs
  • gute Skalierung

Nachteile:

  • sehr brettspielig
  • Anpassungsbedarf auf andere Settings als SciFi

Fazit:

Aus den Erfahrungen der Spielrunde würde ich heute zu einer in Zonen aufgeteilten Karte greifen, Wall und Tor (und evtl. einen Turm) der Verteidigungsanlagen als Charakter abbilden, (Anzahl PCs+2) Gegner(haufen) als Char erzeugen und einen Zeittrack nutzen. Die Spieler können sich entweder einer der Einheiten anschließen (gibt +1 auf jede Fertigkeit, die der PC besser kann als die Einheit, es würfelt die Einheit/Alternativ können die Minionregeln aus Malmsturm verwendet werden) oder individuell agieren. Allerdings würde es mich auch sehr reizen, den Platoon Combat von Diaspora auszuprobieren!

Zur Diskussion im Forum

Der Beitrag Großgefechtslagen erschien zuerst auf FateRpg.de.