Eines der Großereignisse im Rollenspieler und Zeichnerjahr ist vorüber und hat viele positive Erinnerungen hinterlassen.
Es ist garnicht so leicht für mich all die Eindrücke zu ordnen und wahrscheinlich werde ich auch chronologisch nicht mehr alles auf die Reihe bekommen, aber ich versuche mein Bestes um die SPIEL aus Illustratorensicht zu schildern.
Donnerstag war Eröffnungstag.
In diesem Jahr zeichnete ich zum ersten Mal am Stand des Prometheus Games Team, zu dessen Gemeinschaft ich mich seit Neustem, als Art Director und Lead Artist für Hellfrost und Elyrion, selbst zählen darf.
Die Anreise war dank Mitfahrgelegenheit sehr unproblematisch und Dank Austellerausweis blieb mir das Geschiebe am Eingang auch erspart. Mit meiner großen, schweren Sporttasche in der meine Zeichenausrüstung steckte, wäre das auch ganz und gar unangenehm geworden.
Eine halbe Stunde vor Hallenöffnung konnte ich in Ruhe aufbauen und als schließlich die Durchsage kam, dass die Messe wegen des großen Andrangs früher öffnete, war ich mit allem fertig.
Mein Eckchen am PG Stand war sehr gemütlich und die Rückwand des Bücherregal entlastete mich Platzmäßig enorm.:)
IllutischHochkonzentriert
Meine Kollegin Janina Robben kam aus Verkehrsgründen erst später in der Halle an, aber wir richteten es uns für die Messe in unserer Ecke sehr schön ein.
Ich hatte am Donnerstag auch Gelegenheit mir zwei Künstlermappen ansehen zu können. Aus der perspektive des Art Directors eine vollkommen neue Erfahrung für mich, denn schließlich war ich bisher immer nur auf der “anderen Seite des Tisches” unterwegs gewesen!
Sehr spannend und sehr erfreulich!:)
Die ersten Charakterzeichnungen ließen auch nicht lange auf sich warten.
Zum “warmlaufen” galt es einen Bannmagier und ein recht ungewöhnliches Duo zu Papier zu bringen: eine untote Elfe zusammen mit einem gnomischen Nekromanten.
Die beiden sind in der Welt von Splittermond zuhause und und machen die Gegend unsicher, wobei die Elfe eine herzensgute Person ist, die verzweifelt versucht den etwas verschlagenen Gnom in der Spur zu halten.
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Auf diese Zeichnungen folgte eine junge Hexe mit ihrem geschuppten Vertrautentier. Sie ist eine Halbelfe auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater – immer wieder ein schönes Abenteurermotiv!:)
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Auf der Messe ist übrigens Körperfunktionen aufrecht erhalten ein seltener Luxus!
Janina erinnerte mich immer wieder mal daran zu trinken, denn während der Arbeit passiert es mir sehr häufig, dass ich in eine “Konzentrationstrance” falle und alles um mich herum ausblende…inklusive Menschen die vor meinem Tisch stehen, Harndrang, Hunger oder eben auch Durst!
Deswegen nochmal Sorry an alle, die ich nur halb oder garnicht wahrgenommen habe und nochmal ein eindrückliches “IHR DÜRFT MICH GERN ANSPRECHEN, AUCH WENN ICH AUSSEHE WIE EIN ZEN-MÖNCH IN MEDITATION!”
Vielleicht schreibe ich mir für die nächste Messe mal ein Schild wo das draufsteht.?
Aber einige Besucher habe ich dann doch mitbekommen z.B. Annika und Roger Lewin von den Teilzeithelden oder Helmut Dunkel und Birgit Sahler, die Organisatoren der kommenden Kitty-Con in Langenfeld, auf der ich auch zugegen sein werde.
Natürlich gab es noch mehr liebe Leute die mich gesucht und gefunden haben und auch viele nette Autoren, Redakteure, Verlagsmitarbeiter und Künstlerkollegen, die ich in den 3 Tagen selbst aufgesucht und getroffen habe.
Moment… 3 Tage?
Ja.
Für mich nur drei. Auch wenn die SPIEL ein Großereignis ist, welches 4 Tage dauert, hatte ich dieses Jahr am Samstag leider nicht die Gelegenheit vor Ort zu sein, denn eine wichtige Familienfeier verlangte nach meiner Anwesenheit. Höhere Gewalt eben.
Es tut mir echt leid für alle, die mich am Samstag vergeblich gesucht haben. Ich werde aber wohl auf der nächsten SPIEL die ganzen 4 Tage durch verfügbar sein (wenn alles glatt läuft).
Es ist natürlich trotzdem immer zu wenig Zeit zum quatschen und trotz der Anstrengung und der vielen Arbeit, hätte ich mir gewünscht noch 2 Tage länger für euch Zeichnen zu können. Die kreative Leidenschaft mit der jeder Spieler seinen Charakter füllt, ist eine inspirative Triebfeder für mich.
So richtig weiß ich nicht mehr wann ich welches Bild gezeichnet habe, denn im Arbeitsrausch vergeht die Zeit wie im Flug. Jemand sagt dir: “Es ist 12 Uhr”, man zeichnet weiter und plötzlich hört man die Durchsage zur Messenschließung! Echt verrückt. Wie ein schwarzes Loch, dass die Stunden einfach verschluckt.
Hier deswegen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Chronologie noch weitere Bilder:
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Besonders gefordert hat mich dabei das Bild von Daenerys.
Ich bin ja eigentlich keine Portraitzeichnerin und auch auf der Messe zeichne ich ungern von lebenden oder Fotomodell, aber bei der Drachenlady hab ich mal eine Ausnahme gemacht.
Auch der Magier mit der schwarzen Haut war nicht einfach. Das “schwarze Kuh auf schwarzem Grund”-Problem kennt wohl jeder Zeichner. Je mehr schwarz an dem Charakter ist, desto mehr muss man mit anderen “unnatürlichen” Lichtfarben arbeiten um noch etwas auf der Zeichnung erkennbar zu machen.
Gerade bei Copic Markern (die “Buntstifte” mit denen ich auf Cons coloriere) – wo ich von hell nach dunkel arbeite – ist das ein zeitaufwändiges Unterfangen.
Der mit Abstand aufwändigste Char war allerdings dieser Kerl hier:
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Der Spieler hatte einen regelrechten “Reference-Sheet” dabei mit allen Details. die auf das Bild kommen sollten, an dem ich mich dann während des Zeichnens entlanghangelte.
Am Sonntag weiß ich nicht genau was mit mir nicht gestimmt hat, aber ich hab quasi vollständig vergessen zu fotografieren.
Auch als ich für einen Sammler meine erste große Comicliebe die “Witchblade” zeichnen durfte, habe ich die Kamera nicht gezückt. Das ärgert mich besonders!?
Immerhin hat es ganz zum Schluss nochmal geklappt mit einem Foto und das “Gnomapult” wurde ins Bild gesetzt.
Ja, genau. Der Gnom wird von einem Wolfsmenschen geworfen. Solche Dinge gibts nur im Rollenspiel!:)
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Ich hatte eine großartige Messe und möchte mich nochmal ganz herzlich bei allen Beteiligten bedanken, insbesondere beim Prometheus Games Team, die mir den Tisch zur Verfügung gestellt haben, bei Janina Robben für die nette Gesellschaft und bei allen Kollegen die ich nur viel zu kurz sprechen konnte.
Nadine Schäkel von Ulisses, die Jungs und Mädels vom Uhrwerk Verlag, die Illustratorenkollegen Stefanie Böhm, Anne Kersten, Joerch, Maik Schmidt und so viele andere!
Die nächste Convention wird die Kitty-Con in Langenfeld und ich hoffe zumindest einige von euch dort wieder zu sehen!
Illutisch und Grinse

Für mich war die SPIEL´14 eine Überraschung. Eine Positive!
Zugegeben: bei meinen geringen Erwartungen war es gar nicht so schwer positiv überrascht zu werden, aber dennoch hat es mich gefreut, dass viele Dinge besser liefen als bei meinem letzten Besuch zwei Jahre zuvor.
Mein erster Messetag war der Samstag und mit einigem organisatorischem Aufwand habe ich es geschafft mit einem Auto zur Messe zu kommen, da die Bahn mal wieder Arbeitskampf hatte.
Da ich beim letzten Messebesuch von der übervollen Zeichnermeile ziemlich abgeschreckt war, hatte ich mir vorgenommen extra früh vor Ort zu sein um einen der begehrten Zeichnertische zu ergattern.
Die Anmeldung im Internet auf der Seite der Comicaction habe ich natürlich auch gemacht, aber das scheint mir eher eine pro-forma-Sache zu sein. So wirklich scheint niemand auf die Kapazitäten der Tische und Stühle ein Auge zu haben und deshalb war ich auch ziemlich gestresst im Vorfeld, weil ich schon dachte, dass es aufgrund der langen Liste anwesender Zeichner (über 130!) wieder reine Glückssache werden würde einen Platz zu erhaschen.
Um 9:00 Uhr war Kassenöffnung und die ersten Tickets wurden verkauft. Es war noch angenehm ruhig und im Vorraum zu den Messehallen recht leer. Im Laufe der nächsten Stunde wurde es aber echt eng und ungemütlich, weil so viele Menschen in den Raum drängten und vor den Türen um die besten Plätze rangelten.
Als endlich der „Startschuss“ gegeben wurde, stürzte die Menge in die Hallen und ich konnte zum Glück das breite Kreuz meines Freundes als Schneepflug nutzen, ohne den ich mit Sicherheit nicht so gut durchgekommen wäre.
Als die Zeichnermeile in Sicht kam war ich ehrlich erstaunt, denn zwei freie Tische in bester Lage waren noch verfügbar! Ich war sehr erleichtert und mein Stresslevel näherte sich, als ich aufgebaut hatte, wieder normalem Con-Niveau an.
Der Tag verlief super! Ich hatte sehr nette und hochprofessionelle Tischnachbarn, die beide schon ziemlich etabliert in der Comicszene sind und durfte den ganzen Tag die verschiedensten Figuren zu Papier bringen.
Natürlich hatte ich mir auch wieder eine fisselige Detailarbeit mitgenommen, an der ich in den „Leerlaufzeiten“ feilen konnte und so ging der Samstag fast unbemerkt vorbei. Ich habe keinen einzigen Ausflug in die Halle gemacht, aber dafür hatte ich umso mehr netten Besuch am Tisch.
Am Sonntag hatte ich mir die Verlagsrunde vorgenommen und tigerte gleich nach dem Aufbau mit meiner Mappe los, um mich vorzustellen und alte Bekannte zu besuchen.
Ich musste mir (wie immer) erst ein bisschen Mut anschwatzen und schaute deswegen zuerst bei den mir bekannten Verlagen vorbei um „Hallo“ zu sagen.
Bei Prometheus Games konnte ich einen Blick ins neue „Ratten!“ Regelwerk werfen und die zwei Illustrationen, die ich dazu beigesteuert habe, in der gedruckten Version bewundern. Die vollfarbigen Seiten machen echt was her!
Danach habe ich meine tollen Kolleginnen Nadine Schäkel und Janina Robben am Ulisses-Stand besucht. Nadine ließ mich ein bisschen auf ihrem Grafiktablet „Cintique“ herumzeichnen, dem feuchten Traum jedes digitalen Künstlers. Die kleine Kostprobe löste sofort meinen „Will-haben-Reflex“ aus, aber die Kosten für diese Neuanschaffung zu bewältigen wird für mich ein Großprojekt für die nächsten Jahre.
Danach streunte ich zwischen den anderen Ständen herum und entschloss mich schließlich einfach den ersten Schritt zu machen und stellte mich bei den Brettspielverlagen vor.
Daraufhin fiel es mir von Stand zu Stand leichter meine Mappe vorzuzeigen und erstaunlicherweise habe ich gefühlte 90% der Vorstellungsgespräche auf Englisch geführt. Die Zahl ausländischer Verlage war wirklich groß (zumindest dort wo ich unterwegs war).
Nachdem mein Visitenkartenetui leer und meine Tasche voll mit fremden Visitenkarten war, bin ich zum Zeichnertisch zurückgekehrt. Was letztlich aus diesen Gesprächen wird bleibt natürlich abzuwarten.
Der Sonntag klang sehr entspannt aus und ich werde mir die SPIEL wohl auch nächstes Jahr wieder „antun“, in der Hoffnung ein paar ähnlich schöne Tage zu haben.
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