Fate 3

Gelegentlich werden die Aspekte einer Spielerfigur miteinander im direkten Widerspruch stehen. Dies sollte man aber nicht als Problem ansehen – sondern vielmehr als Gelegenheit für hochdramatisches Rollenspiel! Wenn zwei Aspekte im Widerstreit zueinander stehen, sind auch beide in einer passenden Situation erzwingbar. Wenn die Spielerfigur nicht in der Lage ist, sich beiden Aspekten gemäß zu verhalten, muss sie sich aus der Erzwinung von mindestens einem der beiden Aspekte freikaufen. Dies läuft dann häufig auf ein „Nullsummenspiel“ heraus, in dem ein Fate-Punkt hinzugewonnen wird, weil man die Wirkung der Erzwingung des einen Aspektes akzeptiert, während man gleichzeitig einen Fate-Punkt ausgibt, um die Wirkung des anderen Aspektes zu vermeiden. Wenn die Spielerfigur jedoch einen Weg findet, beide Aspekte zu verknüpfen und den Widerspruch aufzulösen – fantastisch! Dann hat sie soeben zwei Fate-Punkte verdient (und sich einen Haufen Ärger eingehandelt).

Die Spielleitung ist nicht gezwungen, jedes Mal Druck zu machen und beide Aspekte zu erzwingen. Aber gelegentlich führt es zu interessanteren Situationen, wenn sie es tut.

Eskalation

Ganz selten, in Momenten höchster Spannung oder in dramatischen Wendepunkten, kann die Spielleitung sich entscheiden, das Erzwingen eines Aspektes eskalieren zu lassen. Dies ist eine Zusatzregel und sie sollte nur angewandt werden, wenn sich die Spielerfigur in einem schicksalhaften Moment in ihrer Geschichte befindet.

Eine Eskalation kann nur stattfinden, wenn die Spielerfigur sich von einer Erzwingung freikauft. Um zu eskalieren, bietet der SL nun einen zweiten Fate-Punkt an und sagt so etwas wie „Bist Du sicher….?“ Wenn der Spieler auf das Angebot eingeht, erhält er zwei Fate-Punkte statt einem für das Akzeptieren des erzwungenen Aspektes. Anderenfalls muss er einen zweiten Fate-Punkt ausgeben, um die Wirkung zu vermeiden. In extrem seltenen Fällen, in denen es unglaublich spannend ist, hat der SL nun ein letztes Mal die Gelegenheit, sein Angebot um einen weiteren Fate-Punkt zu erhöhen. Lehnt die Spielerfigur immer noch ab, verzichtet sie auf drei Fate-Punkte, und zahlt drei eigene Fate-Punkte, um die Wirkung des Aspektes zu vermeiden. Wenn der Spieler diesem monströsen Druck wiedersteht, ist die Sache dann aber gelaufen.

Auch ein Spieler kann, wenn er das möchte, eine Eskalation starten. In dem Falle sagt er beim Freikaufen mit dem ersten Fate-Punkt so etwas wie „…oder bietest Du mehr?“ Die Spielleitung muss dann entscheiden, ob es sich hier um eine schicksalhafte Begebenheit handelt. Wenn nicht, nimmt sie den Fate-Punkt und belässt es dabei. Handelt es sich aber um eine solche Situation, kann die Eskalation beginnen.

Eskalationen sollten nur sparsam genutzt werden. Wie beim Salzen kann zuviel die ganze Suppe ruinieren.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.4.3 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Manchmal werden Aspekte auch einfach so ausgespielt, ohne über ein förmliches Erzwingen nachzudenken. Wenn das passiert, sollte die Spielleitung (durchaus auch auf Hinweis des Spielers) dies Wahrnehmen und dem Spieler nachträglich mit einem Fate-Punkt belohnen. Wenn es dafür zu spät ist, kann die Spielleitung dem Spieler am Anfang der nächsten Sitzung einen zusätzlichen Fate-Punkt geben.

Wichtig ist, dass die Spielleitung im Kopf behält, welche Situationen normalerweise ein Erzwingen ermöglichen. Erzwingen passiert, um bestimmte Entscheidungen oder Situationen für den Spieler interessanter zu machen. Ohne Zweifel ist es löblich, wenn Spieler ihre Figur jederzeit so spielen, dass ihre Aspekte sich widerspiegeln, mit Fate-Punkten belohnt werden sollte ein solches Verhalten aber nur, wenn der Spieler die Situation für seine Figur verkompliziert hat.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.4.2 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Während des Spiels können sowohl Spielleitung als auch Spieler Aspekte erzwingen. Für die Spielleitung ist der Ablauf recht einfach. Sie merkt an, dass ein Aspekt in einer Situation eine Rolle spielt und bietet dem Spieler einen Fate-Punkt an. Der Spieler entscheidet, ob er den Fate-Punkt annimmt und damit seine Handlung eingeschränkt wird oder ob er die Erzwingung verweigert und einen Fate-Punkt an die SL zahlen muss.

In einer perfekten Welt beachtet die Spielleitung alle in Frage kommenden Aspekte und weiß immer genau, wann sie sie erzwingen muss und wann sie nützlich sind. Im wirklichen Leben kümmert sich die Spielleitung um einen Haufen Sachen und übersieht vielleicht, dass eine Spielerfigur einen passenden Aspekt zur Verfügung hat, der in einer bestimmten Situation von Bedeutung sein könnte. Wenn das passiert, sollte der Spieler die Spielleitung darauf hinweisen, dass seine Spielerfigur einen solchen Aspekt besitzt und einen Fate-Punkt hochhalten, um damit deutlich zu machen, dass er die Situation für geeignet hält, einen Aspekt zu erzwingen.

Darauf kann die Spielleitung dann mit zwei Alternativen reagieren:

  1.  Sie kann ihrerseits einen Fate-Punkt anbieten, als hätte sie selbst den Aspekt erzwingen wollen, und den Spieler vor die Wahl stellen, ob sie einen Fate-Punkt erhalten oder ausgeben will.
  2. Sie kann den Versuch zurückweisen und kurz erklären, warum sie das tut. Die Spielleitung kann letzteres aus jedem beliebigen Grunde tun – doch wenn sie es zu oft tut, steigt das Risiko, dass die Spieler sie geteert und gefedert aus der Stadt vertreiben.

Wenn ein Spieler die Aufmerksamkeit auf einen seiner Aspekte lenken will, kann er von einem ganz förmlichen „Ich glaube, mein Aspekt „Gierig“ passt hier“ bis zu einem legeren „Mensch, schwere Entscheidung. Immerhin bin ich ganz schön *gierig*“ (und hält einen Fate-Punkt hoch). Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Wir empfehlen jeder Gruppe den Weg zu nutzen, der ihr am angenehmsten ist.

<Beispiel>

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.4.1 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Ein Aspekt ermöglicht es einer Spielerfigur auch, zusätzliche Fate-Punkte zu bekommen, indem die Spielerfigur durch den Aspekt Komplikationen und Ärger in ihrem Leben hinnehmen muss. Wenn dies geschieht, nennt man das einen Aspekt erzwingen. Es ist die Spielleitung, die Aspekte erzwingt. Sie ist diejenige, die deutlich macht, wenn sie den Eindruck hat, dass ein bestimmter Aspekt in einer bestimmten Situation problematisch werden kann. Allerdings können aber auch die Spieler selbst einen Aspekt einer anderen Figur erzwingen (s. oben: Auslösen um einen Effekt zu erzielen). Das Ziel einer solchen Erzwingung hat normalerweise die Wahl, ob es einen Fate-Punkt ausgibt und der Aspekt daraufhin ignoriert werden darf, oder ob es die Auswirkungen des Aspektes in Form einer beschränkten Auswahl von Handlungsmöglichkeiten akzeptiert und als Kompensationen dafür einen Fate-Punkt hinzubekommt. Wenn die Figur den Fate-Punkt annimmt, ist der Aspekt erzwungen.

Ein Aspekt kann das das Leben einer Spielerfigur auf zwei Weisen verkomplizieren.

Ein Aspekt kann die freie Wahl und die Anzahl der möglichen Aktionen einer Figur beschränken. Wenn in einer Situation, in der die Figur normalerweise eine Auswahl von Handlungsmöglichkeiten hat, die Befolgung eines Aspektes die Wahl der Handlungsmöglichkeiten einschränkt und diese Einschränkung der Figur mehr Ärger macht, dann ist die Gelegenheit für das erzwingen des Aspektes. Es ist wichtig zu beachten, dass ein erzwungener Aspekt zwar die grobe Richtung der Aktionen vorgeben kann, aber nicht ihre genaue Ausführung festlegen sollte. Letzteres ist immer die Entscheidung des Spielers. Das Erzwingen eines Aspektes erhöht also im Ergebnis die Schwierigkeit der Entscheidung, indem er die Flexibilität einschränkt, die Entscheidung selbst obliegt aber immer noch der Spielerfigur.

<Beispiel>

Ein Aspekt kann auch eine Situation verkomplizieren, ohne direkt eine Einschränkung der Handlungsfreiheit vorzunehmen. Wenn anderenfalls alles seinen Gang gehen würde, und die Wirkung eines Aspektes würde die Sache schwieriger machen oder eine unverhoffte Wendung hervorrufen, kann der Aspekt erzwungen werden. Manchmal könnte ein erzwungener Aspekt eine Situation derart verändern, dass eine bestimmte Handlung auf jeden Fall scheitern muss – möglicherweise hätte die Spielerfigur einen Abwehrwurf gegen „Täuschung“ geschafft, wenn der Spieler nicht die Erzwingung ihres Aspektes „Leichtgläubig“ akzeptiert hätte, welche dann (ohne zu würfeln) ein Scheitern des Wurfes bedeutet.

<Beispiel>

Manchmal wird die Spielleitung eine Komplikation auch „hinter dem Schirm“ erzwingen, z. B. wenn sie sich entscheidet, den Aspekt „Erzfeind“ einer Spielerfigur zum Thema ihres nächsten Plots zu machen. In einem solchen Fall sollte nicht vergessen werden, dem Spieler den zusätzlichen Fate-Punkt zukommen zu lassen. Das Auftauchen des „Erzfeindes“ ist in regeltechnischem Sinne ein Erzwingen – es macht ja das Leben des Spielers komplizierter – aber praktisch ist der gezahlte Fate-Punkt ein „Dankeschön“ an den Spieler, der für einen schönen Abenteuer-Aufhänger gesorgt hat. Eine Möglichkeit, sich aus diesem erzwungenen Aspekt herauszukaufen, hat die Spielerfigur in diesem Falle natürlich nicht.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.4 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Die Aspekte der eigenen Spielerfigur sind nicht die einzigen Aspekte, die man im Spiel nutzen kann. Die Figuren der Mitspieler haben natürlich auch Aspekte, genauso wie manche Nichtspielerfiguren und manchmal sogar bestimmte Szenen (z. B. „Dunkel“ oder „Unübersichtlich“).

Um den Aspekt zu aktivieren, der nicht zur Spielerfigur gehört, muss die Möglichkeit der direkten Einwirkung auf das Objekt, den Ort oder die Person bestehen, und zwar so, dass diese Möglichkeit zur ablaufenden Handlung passt. Das bedeutet, wenn eine Szene den Aspekt „Takelage“ hat (weil es sich um ein Piratenschiff handelt), dann bedeutet das nicht nur, dass die Spielerfiguren an Seilen hin- und herschwingen können, sondern auch, dass sie den Aspekt „Takelage“ nutzen können, während sie das tun. Womit wir beim nächsten Thema wären, dem…

Auslösen

Auslösen heißt, dass man einen Aspekt aufruft, der nicht der eigenen Spielerfigur zugeordnet ist. Dazu gehören Szene-Aspekte und die Aspekte anderer Spielerfiguren bzw. Nichtspielerfiguren. Im Wesentlichen passiert dasselbe wie sonst auch: Man gibt einen Fate-Punkt aus und erhält dafür einen Bonus +2 oder darf den Würfelwurf noch einmal wiederholen.

<Beispiel>

Aspekte, die ausgelöst werden können, werden manchmal durch die Aktionen der eigenen Spielerfigur in der Situation erkennbar. Dies kann durch ein Manöver in einer Auseinandersetzung (s. Seite xxx), der „Behauptung“ eines bislang noch nicht existierenden Aspektes (s. Seite xxx) oder durch Einschätzen und Offenlegen eines bisher unbekannten Aspektes geschehen (s. Seite xxx).

Wie das Auslösen bei Manövern funktioniert, wird in Kapitel 4, S. xxx, genauer betrachtet. Im Folgenden wollen wir einen Blick auf die beiden anderen Möglichkeiten werfen.

Immer wenn ein Aspekt auf diese Weise neu in das Spiel eingebracht wird, passiert das nur, weil der Spieler einen gewissen Aufwand betrieben hat: Er hat gut auf die Fertigkeit gewürfelt, die den Aspekt hervorgerufen hat. Dafür hat er es verdient, den Aspekt einmalig kostenlos zu nutzen, ohne einen Fate-Punkte auszugeben. Dieses freie Auslösen ist nur an eine Bedingung geknüpft: Es muss sofort nachdem der Aspekt ins Spiel gebracht wurde, passieren. Kurze Verzögerungen kann man akzeptieren, wünschenswert ist es aber nicht. Das Bedeutet, dass der freie Aufruf in derselben Szene genutzt werden muss, in der der Aspekt eingeführt wurde.

Der Spieler, der den Aspekt eingeführt hat, kann die Möglichkeit, ihn kostenlos zu nutzen, auch an einen anderen Spieler weitergeben, wenn er dies möchte. Damit sind in einem Kampf tolle Manöver möglich; einer erzeugt einen Aspekt, den der andere dann bei seinem Angriff kostenlos nutzen kann. Das geht aber natürlich nur dann, wenn es sich um einen Vorteil handelt, von dem der andere Spieler profitieren kann. Ein Scharfschütze, der durch zielen den Aspekt „Im Visier“ erzeugt hat, kann diesen Vorteil nicht weitergeben – der Aspekt ist ausschließlich auf ihn passend. Aber wenn ein Boxer den Aspekt „aus der Balance gebracht“ erzeugt, könnte dieser Vorteil ohne weiteres an seinen Kumpel weitergegeben werden, der diesen dann für seinen Schlag nutzt.

Wenn ein Spieler einen Fate-Punkt zahlt, um den Aspekt einer anderen Figur zu nutzen, kann das bedeuten, dass der Spieler dieser Figur den Fate-Punkt erhält. Wenn der zahlende Spieler einen Vorteil erhält, der zum Nachteil des Trägers des Aspektes ist, so erhält letzterer den Fate-Punkt am Ende der Runde (d.h., er kann den Fate-Punkt nicht vor der nächsten Runde einsetzen).

Auslösen beinhaltet oft mittels Manövern erzeugte temporäre Aspekte. Stell sicher, dass Du verstanden hast, wie sich temporäre Aspekte verhalten, siehe dazu Kapitel „Wie man Dinge tut“, S. XXX. Viele temporäre Aspekte sind vergänglich und verschwinden nach dem ersten auslösen (was das bedeutet? Lies das Kapitel!).

Wie man einen König fängt (Auslösen von Aspekten um einen Effekt hervorzurufen)

Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die Aspekte einer Figur nicht nur für Boni ausgelöst werden können, sondern auch genauso einfach, um einen Effekt zu erzielen. Ein klassisches Beispiel ist aus dem Theaterstück „Hamlet“, indem Hamlet ein Schauspiel aufführen lässt, um die Schuld des Königs zu beweisen. Im Beispiel sollten die Schauspieler keine neuen Aspekte für die Szene erschaffen (s. S. XXX), sondern einen Aspekt auf den König legen (z.B. „Die Enttarnung eines Mörders“).

Wenn eine Spielerfigur weiß, dass eine andere Figur einen solchen Aspekt hat, kann sie ihn auslösen um einen Effekt zu erzielen, indem der Spieler dafür einen Fate-Punkt zahlt und damit die Folgen einer Erzwingung (s. Aspekte erzwingen, S. XXX) erzielt – die Folgen sind abhängig davon, was der Spieler will und die Spielleitung akzeptiert

Stellt sich heraus, dass eine Situation vorliegt, in der das Erzwingen eines Aspektes sinnvoll ist, kann die Spielleitung das Erzwingen durchführen. Es handelt sich um eine Kettenreaktion; das Auslösen zum Erzielen eines Effekts beginnt und endet mit der Entscheidung der Spielleitung, ob die gewünschte Wirkung eintritt.

Wenn es klappt, führt die Spielleitung das Erzwingen des Aspektes durch. Da es sich um ein Erzwingen handelt, kann sich das Ziel mit einem Fate-Punkt freikaufen, den es zahlt statt zu erhalten. Da es sich um ein Erzwingen handelt, entscheidet die Spielleitung, ob sich das Ziel freikauft; wenn ja, geht der Fate-Punkt nicht an den auslösenden Spieler!

Aus der Sicht des den Aspekt auslösenden ist das nicht so dramatisch, da er meist kostenlos auslösen kann, da er den Aspekt zumeist mittels eines Fertigkeitenwurfes erschafft oder entdeckt.

Leider für Claudius (und letztlich auch für Hamlet!) hat der König den Fate-Punkt angenommen (vielleicht für das Erzwingen seines Aspektes „Schlechtes Gewissen“) und verriet sich selbst.

Aspekte erraten

Aspekte werden üblicherweise dann ausgelöst, wenn der Spieler eine klare Vorstellung von dem Aspekt hat, den er auslösen möchte. Aber diese Vorstellung fehlt manchmal; dann rät der Spieler. Es ist erlaubt, Aspekte zu erraten, aber es gelten gesonderte Regeln.

Wenn die Vermutung einigermaßen im Großen und Ganzen nahe der Wahrheit ist, auch wenn die Formulierung nicht genau dem Aspekt entspricht, sollte die Spielleitung die Vermutung erlauben. Zum Beispiel könnte ein Spieler vermuten, dass eine Szene den Aspekt „Dunkelheit“ hat und diesen für eine Aktion nutzen wollen, in der seine Figur schleicht. Auch wenn die Szene in Wirklichkeit den Aspekt „Dunkle Ecken“ hat, ist das nahe genug; die Spielleitung sollte den Aspekt (nämlich „Dunkle Ecken“ offenlegen und dem Spieler erlauben, den Aspekt zu nutzen.

Wenn der Spieler mit seiner Vermutung völlig danebenliegt und diese Tatsache keine wichtige, eventuell sogar geheime, Information ist, sollte der Spieler es sich nochmal überlegen dürfen und den Fate-Punkt zurückerhalten. Um im Beispiel zu bleiben: Wenn der Spieler den Aspekt „Dunkelheit“ vermutet, die Spielleitung aber glaubt, dass dafür die Szene zu gut ausgeleuchtet ist, würde sie dem Spieler einfach sagen, dass es nicht funktioniert. Denn die Tatsache, dass die Szene gut ausgeleuchtet ist, ist zwar eine wichtige Information, aber etwas, was der Spieler durch eine einfache Frage hätte herausfinden können. Es ist sicherlich kein Geheimnis, er sollte dafür keinen Fate-Punkt zahlen müssen.

Wenn die Vermutung des Spielers falsch ist, aber der Spieler daraus einen wichtigen Schluss ziehen kann (z.B. auf ein Geheimnis, welches die SL hat), ist der Fate-Punkt ausgegeben. Diese Konstellation tritt praktisch nie bei Szenenaspekten auf, sondern nur bei Aspekten einer anderen Figur. Zum Beispiel: Wenn der Spieler den Aspekt „Schlechtes Gewissen“ einer Figur nutzen will um diese Einzuschüchtern, und es stellt sich heraus, dass die Figur diesen Aspekt nicht hat, dann ist der Fate-Punkt zwar verbraucht, ohne dass der Spieler in den Genuss des Bonus kommt. Denn die Tatsache, dass die Figur kein schlechtes Gewissen (oder etwas ähnliches) hat, ist wichtig und geheim.

Im schlimmsten Fall liegt der Spieler falsch, weil er reingelegt wurde. Das passiert wohl besonders häufig als Folge einer Täuschungsaktion (S. XXX). In solch einem Fall hat der Täuschende die Möglichkeit den Fate-Punkt an den Getäuschten zurückzugeben. Wenn er den Fate-Punkt behält, dann erfährt die Figur, dass sie getäuscht wurde. Der Täuschende erhält den Fate-Punkt nicht, er verfällt einfach. Wenn er den Fate-Punkt zurückgibt, werden die Dinge für den Getäuschten noch unangenehmer: Der Täuschende darf einen temporären Aspekt auf den Getäuschten legen (die erste Nutzung ist, wie oben gezeigt, kostenlos), indem er widerspiegelt, wie die Täuschung funktioniert.

Unabhängig davon muss nochmals betont werden, dass Vermutungen nicht einfach so aufgestellt werden dürfen. Es muss immer einen guten Grund für eine Vermutung geben! Rät der Spieler einfach wild drauf los, darf die Spielleitung ihn ignorieren.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.3.2 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Eine Spielerfigur kann einen Aspekt auch aufrufen, um eine Behauptung aufzustellen. Das bedeutet, dass sie einen Vorteil erlangen will, der nichts mit einem Würfelwurf oder der Ausübung einer Fertigkeit zu tun hat, Auch dies kostet – wie immer – einen Fate-Punkt. Beispielsweise könnte eine Spielerfigur den Aspekt „Geheime Organisation“ aufrufen um zu behaupten, dass die Geheimorganisation in der Stadt vertreten ist.

Dies unterliegt den gleichen Einschränkungen wie das Ausgeben von Fate-Punkten für „weniger wichtige Behauptungen“ (siehe dort, S. XXX), ist aber mächtiger, da der Aspekt die Anwendung fokussiert. Um es klar zu sagen: Wenn ein Aspekt Teil einer Behauptung ist, macht er das unwahrscheinliche wahrscheinlicher und erlaubt einem Spieler so, mit wilderen Behauptungen davon zu kommen. Die Bandbreite einer „weniger wichtigen Behauptung“ ist – nun ja – etwas wichtiger,, und dies sollte die Spielleitung auch berücksichtigen.

Zum Beispiel sollte die Spielleitung, wenn sie zögert und davor zurückschreckt, eine Spielerfigur (die dafür einen Fate-Punkt einsetzten will) noch rechtzeitig am Ort der Handlung ankommen zu lassen, dies zulassen, wenn diese Spielerfigur den Aspekt „Perfektes Timing“ oder „Großer Auftritt“ aufruft. Jedoch erlaubt dies den Spielern nicht alles; wie immer liegt die letzte Entscheidung bei der Spielleitung.

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Fate 3

Ein Aspekt kann dazu benutzt werden, einen Bonus zu erhalten, wenn er sich in der entsprechenden Situation positiv auswirken würde. Um diesen Bonus zu erhalten, muss die Spielerfigur einen Fate-Punkt ausgeben. Diese Aktion nennt man „einen Aspekt aufrufen“. Hier wird der Aspekt dazu genutzt, die Chancen einer Handlung, die die Spielerfigur ausführen will, zu verbessern, weil der Aspekt in positiver Weise zur Situation passt. Der Einsatz eines Aspektes in diesem Sinne kann auf folgende Weise erfolgen:

  • Alle bereits geworfenen Würfel aufheben und neu werfen, oder
  • Die Würfel nicht nochmal anfassen, aber +2 zum Ergebnis hinzuzählen.

Es ist möglich, mehrere verschiedene Aspekte für einen einzelnen Würfelwurf aufzurufen. Man kann aber nicht denselben Aspekt für denselben Würfelwurf mehrmals aufrufen (auch nicht bei einem von diesem Aspekt ausgelösten Wiederholungswurf, denn im Sinn dieser Regeln handelt es sich um den gleichen Wurf. Wiederholungen des Würfelwurfes sind riskanter als ein Bonus +2, – denn es besteht bei einer Wiederholung immer die Möglichkeit, die Situation noch zu verschlechtern. Aber wenn wenn viele ⊟-Würfel auf dem Tisch liegen, kann es der billigste Weg sein, die Situation noch zu retten.

Die Entscheidung darüber, ob ein Aspekt in einer Situation passend ist oder nicht (vgl. dazu „3.1.4. Auf denselben Stand kommen“, S. XXX) trifft immer die Spielleitung. In der Regel wird der Spieler daher einen Aspekt aufrufen, der ohne Zweifel zur Situation passt. Sollte er einen Aspekt nutzen wollen, der unpassend wirkt, darf er kurz erläutern, warum er den Aspekt für anwendbar hält. Die Aufgabe der Spielleitung ist es nicht, die Nutzung der Aspekte zu beschränken, sondern ihre Nutzung zu fördern, indem sie die Spieler darin bestärkt, Entscheidungen zu treffen, die die Aspekte interessant halten.

<Beispiel>

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.3 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Um einen Aspekt einzusetzen, erklärt man, dass man ihn in einer Szene für relevant hält. Diese Erklärung kann sowohl vom Spieler als auch von der Spielleitung kommen. Dann ist festzustellen, ob der Aspekt gut oder schlecht für die Spielerfigur ist. Faustregel: Nutzt der Figur der Aspekt, zahlt der Spieler einen Fate-Punkt. Wirkt er sich hingegen negativ aus, so erhält der Spieler einen Fate-Punkt, falls er nicht einen Fate-Punkt zahlt, um den Effekt zu vermeiden.

Dies ist die Grundregel für alle Arten des Einsatzes von Aspekten, sei es Aufrufen, Auslösen oder Erzwingen. Es gibt aber auch Besonderheiten bei diesen verschiedenen Benutzungsarten, die im Folgenden dargestellt werden.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.2 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Du hast sicher schon festgestellt, dass wir eine Menge Tinte verschwenden, um klarzumachen, wie Aspekte bestimmte Dinge über deinen Charakter zur Spielleitung sagen. Das meinen wir so! Von allen Möglichkeiten im Spiel sind Aspekte vermutlich die deutlichste Botschaft an die Spielleitung über deine Wünsche an das Spiel – außer sich vielleicht direkt vor die SL zu stellen und es zu sagen. Außerdem wird die Spielleitung Kopien deines Charakterbogens haben, wenn du nicht da bist. Die von Dir gewählten Aspekte vertreten Dich also in Deiner Abwesenheit. Sobald du alle Aspekte für deinen Charakter gewählt hast, betrachte sie noch mal zusammen: Erzeugen sie zusammen das Bild, das du von Deiner Spielerfigur zeichnen wolltest? Wenn nicht, ändere die Aspekte!

Für sich genommen können Aspekte nie alles aussagen, was sich ein Spieler dabei gedacht hat. Aspekte sollen keine Essays oder wissenschaftliche Abhandlungen, sondern aus einigen wenigen möglichst griffigen Begriffen und Namen. Sie müssen schön kurz sein, damit man im Spiel über sie sprechen kann, ohne außer Atem zu geraten.

Auf der anderen Seite gibt es deshalb aber auch Schattierungen und Bedeutungen der Aspekte, die unausgesprochen bleiben. Nimm Dir die Zeit, mit der Spielleitung über die unausgesprochenen Teile zu sprechen. Dabei ist es sinnvoll, den Aspekt als den Anfang einer Idee zu betrachten, die durch das Gespräch konkretisiert wird. Spieler und Spielleitung werden unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was ein Aspekt bedeutet – und beide haben Recht. Diese Unterschiede können sehr produktiv sein, aber wenn man sich nicht einigen kann, sollten alle Differenzen ausgeräumt sein, bevor das Spiel losgeht.

Dennoch kann es vorkommen, dass man nach einigen Spielabenden merkt, dass der eine oder andere Aspekt sich doch nicht so anfühlt, wie man sich das eingangs gedacht hat. Dies kann passieren und ist nicht immer vermeidbar, weshalb die Spielleitung Änderungswünschen großzügig gegenüberstehen sollte. Wenn ein Aspekt für Dich nicht funktioniert, solltest du nicht zögern die SL zu fragen, ob Du ihn ändern kannst.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.1.4 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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Fate 3

Neben dem bisher Gesagten gilt: Meist kann man Aspekte danach einteilen, ob sie eher story– oder situationsbezogen sind. Es ist klug, von beiden Typen Aspekte zu haben.

Story-Aspekte sind eine Quelle für Verwicklungen der Spielerfigur mit der Spielwelt, indem sie ein Element der Welt mit der Figur verknüpfen. Personen- und Requisiten-Aspekte sind fast immer story-unterstützende Aspekte. Phrasen-Aspekte können Story-Aspekte sein, dann aber meist, weil sie einen Personen- oder Requisitenbezug in der Phrase haben. Man kann einen Story-Aspekt daran erkennen, dass der Aspekt – unabhängig von der Figur – etwas ist, mitdem die anderen Figuren interagieren verändern oder beeinflussen können. Fremdartige Kulte, verlorene Artefakte, Feinde, versteckte Schlupfwinkel, fremde Länder, Verwandte etc passen in diese Kategorie.

Situations -Aspekte beeinflussen eher die Art der Situationen, in denen sich die Spielerfigur häufig wieder finden wird, als die Gründe bzw. Ursprünge aus denen diese Situationen entstanden sind. Redewendungen und Ausdrücke gehören meist hier her und sind verlangen von der Spielleitung, einen bestimmten Spielstil zu unterstützen und bestimmte Situationen in einem Abenteuer „aufzufahren“. Aspekte wie „Auf den letzten Drücker“, „Stur wie ein Maultier“ oder „letzter Überlebender“ verlangen allesamt nach Action-geladenen Szenen – offenbar etwas, was der Spieler dieser Figur regelmäßig erleben möchte  – sagen aber wenig über den Zusammenhang aus, in dem diese Szenen stehen.

Wir schreiben hier so ausführlich zu dem Unterschied, da man schnell in die Falle tappen kann und eine Spielerfigur ausschließlich mit Situations-Aspekten ausstattet. Auf den ersten Blick sind situationsunterstützende Aspekte vielleicht reizvoller, zumal sie in einer Vielzahl von Szenen aufgerufen werden können. Deshalb sollte man definitiv den einen oder anderen Situations-Aspekt im Repertoire haben.

Doch wenn alle Aspekte Situationen unterstützen, kann es für die Spielleitung schwer werden, die Figur sinnvoll und interessant in seine Spielwelt einzubinden. Darum sollte Deine Spielerfigur immer auch einige Story-Aspekte besitzen. Grundsätzlich bieten diese Aspekte der Spielleitung die Möglichkeit, interessante und auf die Spielerfigur zugeschnittene Geschichten zu entwickeln. Das ist natürlich in deinem Sinne, denn du sitzt am Tisch um zu spielen. Aber das ist nicht alles. Story-Aspekte machen die Spielwelt interessanter, du baust an der Spielwelt mit. Du hast Anteil und Interesse an dem Großen ganzen. Die Spielleitung wird Dir dafür dankbar sein – und diese Dankbarkeit verwandelt sich in ein befriedigenderes Spielerlebnis.

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Übersetzung ins Deutsche von Abschnitt 3.1.3 des System Reference Documents des FATE Rollenspiels „Spirit of the Century“. Wenn die Übersetzung von Kapitel 3 vollendet ist, wird der gesamte Text im Bereich Downloads zur Verfügung stehen.

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