Er liest mich, er liest mich nicht…

Als ich vor knapp zwei Monaten mit dem Bloggen begonnen habe, war mir klar, dass ich das Schreiben nur für mich mache. Klar, es wäre schön, wenn zumindest ein paar Leute meine Beiträge lesen würden. Aber darum ging es und geht es hier nicht. Ich schreibe, weil ich Spaß am Schreiben habe. Und jeder der mag, darf gerne mitlesen.

Trotzdem ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich auf die Zugriffszahlen schiele. Das geht ja ganz einfach. Die WordPress App auf und schon hat man ein Balkendiagramm vor sich. Dunkelblaue für die Besucher und etwas Hellere für die Views. Das Ergebnis der eigenen Arbeit in einem kleinen, hübschen, blauen Bildchen verpackt.

Es ist schon ein richtig gutes Gefühl, wenn ein Artikel von vielen Leuten gelesen wird und die einem sogar Kommentare dalassen! Der Beste bisher, war Der 13. Krieger aus Sicht eines Rollenspielers (Teil 1). Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung warum. Offensichtlich habe ich da einen Nerv getroffen. Außerdem sehe ich ja nur, wie viele Zugriffe es gab und nicht, ob der Artikel dann auch wirklich gelesen oder gar als gut empfunden wurde. Trotzdem freut man sich über jedes „Gefällt mir“ und die stetig wachsenden kleinen blauen Balken.

Die Schattenseite davon, sind die Artikel, die eben niemand liest. Mit featherandsword in die Sechste Welt – Das Team und der Job hat mich nicht weniger Zeit gekostet zu schreiben, wurde im Vergleich aber nur von einem Bruchteil der Besucher gelesen. Das sollte mir natürlich total wurscht sein! Ist es meistens auch. Aber wenn man viel Zeit in einen Artikel gesteckt, an den Formulierungen gefeilt und alles drei Mal korrigiert hat. Ihn dann online stellt und der kleine blöde blaue Balken einfach nicht größer werden will … REFRESHREFRESHREFRESH … ! Tja, dann merkt man, dass so ein bisschen Ehrgeiz eben doch mitspielt.

Bei Rollenspielen ist das bei mir ähnlich. Ich baue einen Charakter oder ein Abenteuer und eigentlich macht schon dieser Prozess mir richtig Spaß. Darum leite ich auch lieber, als einfach nur mitzuspielen. Jede Woche kann ich mich kreativ austoben und wenn alles klappt, haben alle am Tisch (virtuell oder sonst wie) eine gute Zeit. Aber auch hier gibt es eine Schattenseite. Denn am Spielabend sieht es dann oft anders aus. Ein durchdachter und liebgewonnener Nichtspielercharakter will einfach nicht recht zum Leben erwachen, eine Geschichte zündet bei den Spielern nicht und der Spieler, dessen Charakter man endlich mal richtig ins Rampenlicht stellen wollte, sitzt da und drückt auf dem Handy rum.

Ausblick

Den Spaß am Schreiben und am Rollenspiel lasse ich mir davon aber nicht verderben. Am Montag hat die Shadowrun-Runde stattgefunden und wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen (trotz teils schwer improvisierter Regeln). Den Spielbericht werde ich versuchen noch diese Woche zusammenzutippen. In zwei Wochen gibt es dann noch einen Folgetermin. Das heißt, noch zwei Shadowrun Artikel, bevor es mit der nächsten „Neuen Welt“ losgeht. Außerdem habe ich ja noch immer nicht berichtet, wie mein erster Ausflug ins Live Action Roleplaying gelaufen ist.

Bis dahin, viele Grüße

featherandsword / Michael