Eine kurze, nicht so kurze Vorstellung

Als ersten Eintrag in meinem Blog möchte ich mich kurz und dann auch wieder etwas weniger kurz vorstellen. Im Hintergrund werkle ich bereits am ersten richtigen Beitrag, der voraussichtlich Anfang Oktober erscheinen wird.

Um was geht es bei featherandsword also eigentlich? Naja, es geht um mich: Männlich, Anfang Dreißig, im Süd-Westen Deutschlands geboren und von dort auch kaum weg gekommen, verheiratet, (noch) keine Kinder und eine Wohnung die ganz eindeutig von meiner Frau eingerichtet wurde. Ich würde sagen, ein ganz normaler Typ eben, mit einem Job in der IT und einem besonderem Hobby: Rollenspiele.

Und genau darum geht es hier: Um Rollenspiele und um das normale Leben und wie man das so alles unter einen Hut bekommt. Dazu ein wenig Computerspiele hier, ein wenig Film und Fernsehen dort und eine Briese Begeisterung für Schriftstellerei um alles abzurunden.

Noch dabei? Dann hole ich etwas weiter aus. Also sehr viel weiter.

Das erste Rollenspiel war (natürlich) „Das Schwarze Auge“. Den schwarz-grauen Kasten hat mir damals mein Stiefbruder mitgebracht, wahrscheinlich als Rache für alle Erziehungs-Fauxpas unseres gemeinsamen Vaters. Für meine Eltern war das alles von Anfang an Teufelszeug. Für mich hingegen war es die Erfüllung meiner Träume. Endlich konnten die Geschichten die in meinem Kopf herumschwirrten, all die Fantasien und Tagträume, da raus und ich konnte sie mit meinen Freunden teilen. Dass wir die Hälfte der Regeln nicht verstanden war uns damals einerlei.

Später ging es weiter mit Dungeons & Dragons, Pathfinder, etwas Vampire, was man eben so in die Finger bekam und ein schmaler Schüler-Geldbeutel bezahlen konnte. Dabei hat sich eins nie geändert: Es gab die Freunde mit denen man spielte und alle anderen. Die Eltern, die alles nur für Zeitverschwendung hielten, „die Gesellschaft“ (Kann mir den Begriff bitte mal jemand definieren?) die Rollenspiele irgendwo zwischen gefährlich und lächerlich einstufte und die nicht-Rollenspieler Freunde, mit denen man einfach nicht drüber redete.

Das traurige ist, dass ich mich davon nie erholt habe. Ich habe Gamer Shame zweiten Grades sozusagen. Bin Computerspiele Spieler und Rollenspieler in einem. Super-Nerd.

Und dann passierte meine Frau. Sie war die erste nicht-Rollenspielerin die auf Anhieb gesagt hat: „Was ein geiles Hobby!“

Folgende Szene: Es ist Weihnachten, Heilig Abend um genau zu sein. Ich sitze am Tisch zusammen mit den Eltern und Großeltern meiner neuen Freundin. Die ganze Familie ist da, alle im feinen Zwirn, ich im besten Anzug den man sich als Student leisten kann. Ich kenne niemanden im Raum. Ihr Opa schenkt mir gerade Wein nach (er war einer von der Sorte bei dem das Glas nie leer wurde) und meine Freundin erzählt ohne mit der Wimper zu zucken, was für ein super Hobby ich hätte. Also alle Blicke auf mich: „Ja erklär doch mal, was ist das, Rollenspiel?“

Das war für mich Step 1: „Mein Name ist Michael und ich bin Rollenspieler.“ Schluss mit Gamer Shame. Ich hab noch immer schwitzige Hände wenn ich meiner Chefin erzähle, was ich da in meiner Freizeit treibe. Aber heute ist es mir egal. Rollenspiel ist ein ganz normales Hobby, genauso sinnvoll oder sinnfrei wie jedes andere.

Da komme ich also her und darüber will ich schreiben. Meine Erlebnisse im und um das Hobby. Rollenspiele im Fokus meines Lebens sozusagen. Und ich nehme gerne jeden mit, der mich begleiten will.

Viele Grüße

featherandsword / Michael